Dornbusch verlagert nach fast 100 Betriebsjahren seinen Firmensitz von NRW nach Rheinland-Pfalz. Mit dem Neubau auf der grünen Wiese forciert Inhaber Ludwig Weiss nicht nur ein innovatives und nachhaltiges Fortbestehen des Unternehmens, sondern gleichzeitig auch die erfolgreiche Firmenübergabe an Sohn Leon Weiss.
Nach einjähriger Bauphase hat Automobilzulieferer Dornbusch Mitte August 2020 seinen neuen Standort im rheinland-pfälzischen Gewerbegebiet Buchholz-Mendt bezogen – nur wenige Meter entfernt von dem Tochterunternehmen Novotec. Für Geschäftsführer Ludwig Weiss seien die Fertigungsbedingungen am alten Firmensitz in der Hennefer Kronprinzenstraße in Nordrhein-Westfalen zu eng und verwinkelt gewesen. Mit dem Umzug über die Landesgrenze in den ländlichen Raum des Westerwalds ergeben sich für das rund 50 Mitarbeiter große Familienunternehmen mehrere Vorteile. Die Grundstückspreise sind deutlich niedriger. Es gibt viel Raum für effizientes Arbeiten. Und mit dem Neubau auf der grünen Wiese kann von nun an von einem neu durchdachten Fertigungskonzept und einer modernen Arbeitsplatzatmosphäre profitiert werden.
„Der Vorher-Nachher-Vergleich ist enorm“, berichtet Weiss. „Am alten Standort inmitten eines Wohngebietes war für uns selbst das Be- und Entladen von LKWs oft eine logistische Herausforderung. Jetzt verfügen wir über eine Produktionsfläche mit mehr als 3.000 m². Für uns ist das der Grundstein für das innovative und nachhaltige Fortbestehen unseres Unternehmens.“
Startschuss für den Generationswechsel
Dornbusch hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von Formen, Werkzeugen und Prüflehren für die Automobilindustrie spezialisiert, die etwa für die Produktion von thermischen oder akustischen Dämmteilen benötigt werden. Das Unternehmen besteht seit 1922 und wird aktuell von Ludwig Weiss (64) in dritter Generation geführt. Die räumliche Veränderung soll unter anderem Sohn Leon (31) den Weg ebnen, um als neuer Geschäftsführer schon bald den Familienbetrieb zu übernehmen. Als künftiger Nachfolger oblag dem Junior somit die gesamte Bauleitung.
Da betriebliche wie auch technologische Veränderungen immer auch von den Mitarbeiter:innen mitgetragen werden müssen, war es Leon Weiss wichtig, diese im Vorfeld einzubeziehen. Mithilfe eines Workshops wurden die neuen Konzepte gemeinsam optimiert und verabschiedet. Heute sind die Fertigungsabläufe digitaler, automatisierter und damit deutlich effizienter als zuvor und die Räumlichkeiten inklusive Werkbankausstattung strukturiert und übersichtlich.
Neue Maschinen sorgen für noch mehr Präzision und Flexibilität
Um sich bei ihren Kunden künftig noch flexibler aufstellen zu können, haben die Verantwortlichen im Zuge des Neubaus ihren Maschinenpark um zwei leistungsstarke Fräsmaschinen erweitert. Die Spezialisten sind in der Lage, Bauteile mit einer Größe von bis zu 6.000 x 3.000 x 1.500 mm und einem Gesamtgewicht von 15 t zu bearbeiten.
Mehr Energieeffizienz und Fokus auf die Umwelt
Neben neuen Maschinen wurde in eine Photovoltaikanlage mit 225 KW und in E-Ladestationen investiert. Das soll zu Energiekosteneinsparung sowie zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen beitragen.
Die Serverstruktur wurde erneuert und mit der Ausgestaltung eines Großraumbüros für kurze Kommunikationswege innerhalb der Belegschaft gesorgt. Alle Mitarbeiter:innen profitieren in Buchholz-Mendt nun von hellen und ergonomischen Arbeitsplätzen sowie weiteren Benefits wie etwa einem großen Pausenraum mit Dachterrasse, der zum Verweilen einlädt.
Belegschaft begrüßt unternehmerische Weiterentwicklung
„Ich habe mich vor einem Jahr sehr gefreut, als unser Konzept für den Umzug und den Neubau von der Belegschaft mit Applaus begrüßt wurde“, erklärt Leon Weiss. Für ihn und seinen Vater ist es ein Zeichen des Vertrauens und der Loyalität der Mitarbeitenden, dass sie geschlossen als Team umgezogen sind und diesbezüglich keine Verluste erleiden mussten. „Das ist sicher keine Selbstverständlichkeit“, betont der Junior. „Wir schätzen es, dass auch für diejenigen, die fortan einen weiteren Anfahrtsweg bewältigen müssen, der Weiterentwicklungsgedanke des Unternehmens geschätzt und die persönlichen Vorteile gesehen werden.“ Für Leon Weiss stehen die Zeichen gut und er ist motiviert das Familienunternehmen schon bald erfolgreich in vierter Generation fortzuführen.